UX Grundlagen – Utility

Die User Experience ist ein noch sehr junge und vor allem keine exakte Disziplin. Einige Modelle beschäftigen sich hauptsächlich mit der Gestaltung von Interfaces (z.B. Garett, 2011). Wo Garett mit seinen Elementen, Strategieebene, Umfangsebene, Strukturebene, Rasterebene und Oberflächenebene das User Interface Design ergänzt orientiert sich Arndt (2006) sehr stark am Industrial Design. (vgl. Arndt 2006, S.63)
Um die Elemente der User Experience von interaktiven Anwendungen zu definieren, bedient sich Arndt der Differenzierung der Nützlichkeit von Nielsen. Dabei wird die Usefulness in die Utility (Nutzen) und in die Usability (Nutzbarkeit) geteilt, eine Trennung von Effektivität und Effizienz. (vgl. Arndt 2006, S.78)
Stapelkamp und Moser inkludieren die Utility direkt in die Usability doch Arndt beschreibt den Nutzen der Anwendung als eigenes Element der User Experience durch folgende Bestandteile:
Relevanz
Ein System muss für den Benutzer in erster Linie relevant sein, d.h. einen konkreten Zweck erfüllen.
Vollständigkeit
Eine Anwendung sollte alle zusammenhängenden Anforderungen des Benutzers vollständig erfüllen.
Korrektheit
Eine Anwendung arbeitet dann korrekt, wenn sie Benutzeranforderungen in einer Weise erfüllt die gesellschaftlich oder wissenschaftlich akzeptiert ist.
Aktualität
Eine Anwendung sollte in der Lage sein den aktuellsten Wissensstand wiederzugeben, wenn dies Bestandteil der Benutzeranforderungen ist.
Integration
Der Nutzen einer Anwendung erhöht sich wenn sie die Möglichkeit bietet andere vom Benutzer verwendete Anwendungen miteinzubeziehen. Das kann zum Beispiel in Form eines Datenaustauschs umgesetzt werden.
Kooperation
Eine Anwendung kann als kooperativ bezeichnet werden wenn sie den Benutzer durch Eigeninitiative bei der Durchführung seiner Anforderung unterstützt, indem es dem Benutzer zum Beispiel nach mehreren fehlerhaften Eingaben mit einem Hinweis weiterhilft.
2 Meinungen
Vorweg, coole neue Seite & Blog!
Spannend, dass das UX-Thema hier angehst, v.a. weil du da mit deinen Projekten & Beispielen eine breitere Sicht rein bringen kannst, als viele, die das quasi immer irgendwie „nur“ mit Webdesign gleichsetzen.
Stapelkamp scheint vom Inhalt her gut auf allg. Paradigmen einzugehen, allerdings hat er auf Amazon relativ schlechte Bewertungen. Würdest du das auch für mich als „Nicht-Hardcore-Entwickler“ empfehlen?
Hi Wolfgang – vielen Dank.
Die Kritiken an Stapelkamp sind teilweise schon nachvollziehbar, jedoch gefällt mir das Konzept des Servicedesigns aus Unternehmersicht ganz gut und betrachtet das User Experience Design von der wirtschaftlichen Seite.