UX Grundlagen – Usability
Wie auch Richter et al. bemerkt existieren viele Definitionen für Usability. Auch für Richter geht die Beschreibung der Usability über die Festlegung als Qualitätskriterium für Benutzeroberflächen hinaus. Die Benutzbarkeit einer Anwendung oder eines Systems muss immer im Kontext seiner Nutzung betrachtet werden.
Darum beschreibt Richter et al., neben der Optimierung der Benutzeroberfläche, folgende grundlegende Aufgaben:
- Analyse der Benutzer, deren Aufgaben und des Nutzungskontexts
- Festlegen der Funktionalitäten und benötigten Informationen
- Erarbeitung der optimalen Abläufe
Inhalte
Grundsätze der Dialoggestaltung (DIN EN ISO 9241 – 110)
Die International Organization for Standardization (ISO) gibt, mit der ISO 9241-110:2006, Empfehlungen für die Entwicklung von Benutzerschnittstellen aus um durch Vorgaben die Gebrauchstauglichkeit zu definieren.
ISO 9241-110:2006 sets forth ergonomic design principles formulated in general terms (i.e. presented without reference to situations of use, application, environment or technology) and provides a framework for applying those principles to the analysis, design and evaluation of interactive systems. (http://www.iso.org/iso/home/store/catalogue_tc/catalogue_detail.htm?csnumber=38009)
Stapelkamp (2010, S.327) weißt darauf hin, dass der kreative Prozess der Gestaltung, die Intuition des Nutzers und das Design an sich nicht durch Normen gemessen oder ausgedrückt werden kann. Dennoch bieten sie ein gemeinsames Vokabular und helfen sich mit dem Thema detaillierter auseinander zu setzen.
Aufgabenangemessenheit
Ein interaktives System sollte dem User genau die Informationen darstellen die er für die aktuelle Aufgabe benötigt. Die Aufgabe sollte dabei mit einem vertretbaren Aufwand gelöst werden können.
Selbstbeschreibungsfähigkeit
Laut Arndt (2006, S.82) ist eine System selbstbeschreibend, wenn der Nutzer jederzeit den Überblick über die erforderlichen Eingaben und die daraus folgenden Ausgaben hat.Der Dialog kann dies durch textuelle Erklärungen, Typografie, Grafiken oder auditive Elemente erreichen.
Die Erläuterungen und Rückmeldungen des Systems sollten sich an dem Wissensstand des Nutzers orientieren. (vgl. Stapelkamp 2010, S.328)
Erwartungskonformität
Am besten lässt sich Erwartungskonformität durch Konsistenz erreichen indem sich ähnliche Arbeitsschritte auch immer vergleichbar verhalten und darstellen. (vgl. Arndt 2006, S.83). Die Sprache und die Erscheinung der Anwendung sollten sich am Benutzer orientieren.
Fehlertoleranz
Eine interaktive Anwendung sollte den Benutzer vor negativen Auswirkungen durch eine fehlerhafte Eingabe bewahren und ihn bei der korrekten Eingabe unterstützen. Probleme dieser Art können sehr gut bei Black-Box Tests erkannt und in einer nächsten Iteration im Code korrigiert werden.
Steuerbarkeit
Der Benutzer sollte stets die Kontrolle über seine Arbeitsschritte im System haben. Das bedeutet, dass er selbst entscheiden kann wie er von dem Punkt aus, an dem er sich gerade befindet, weiter vorgehen möchte. Als gutes Beispiel wird oft die Rückgängig Funktion diverser Anwendungen genannt.
Individualisierbarkeit
Wenn der Benutzer einer Anwendung aus unterschiedlichen Darstellungsarten, Interaktionsmöglichkeiten oder personalisierten Inhalten wählen kann um seine Ziele zu verfolgen spricht man von Individualisierbarkeit. (vlg. Arndt 2006, S.83) Dabei kann es sich um so einfache Dinge wie wählbare Schriftgröße oder um anpassbare Schwierigkeitslevels bei Spielen handeln. Das System soll sich den individuellen Möglichkeiten des Nutzers anpassen.
Lernförderlichkeit
Ein Dialogsystem soll den Nutzer bei den Interaktionen unterstützen und anleiten um einen optimalen Umgang mit der Anwendung zu ermöglichen.
Keine Meinung